Warum wir uns über den Digitalpakt für unsere Schulen freuen sollten!

 

Nach langem, überflüssigem Streit ist nun klar: der Digitalpakt kommt. Schulen in Deutschland sollen endlich eine zukunftstaugliche digitale Infrastruktur bekommen. Dazu zählen funktionierende WLAN Anschlüsse, neue Computer und Laptops für Lehrer und Schüler sowie diverse Lernprogramme. 

Das war der einfache Teil. Jetzt gilt es, Lehrpersonal und Eltern ebenso digital „zu bilden. Das darf nicht aus dem Blickfeld geraten. Denn viel zu viele können sich nach wie vor nicht vorstellen wie, wann und wo Lernen mit dem Laptop in der Schule sinnvoll ist und funktionieren soll. Immer noch ist die Angst vor diesem „Ding“ größer als die Neugierde, die Begeisterung und der Wunsch die Zukunft zu gestalten.

Die Eltern teilen sich zum einen in zaghafte Befürworter, zum anderen in Ablehner, die nicht einsehen wollen, dass ein Laptop für Kinder auch ein Arbeitsgerät sein kann und nicht nur eine Spielekonsole. Es geht also nicht nur um die technische Ausstattung der Schulen – und wir verharren gerne im technischen Sektor des Lebens – sondern es geht um die Veränderung der Einstellung bei den Erwachsenen.

Die Kinder muss man nicht bekehren. Man muss ihnen aber beibringen, dass sie nicht nur Konsumenten, sondern vor allem Produzenten werden müssen, um ihre Zukunft beherrschen und gestalten zu lernen. Und dafür braucht es digitale Kompetenz. Das heißt nicht, dass jeder Informatiker werden muss, aber jeder junge Mensch sollte in der Lage sein, sich im digitalen Alltag zurecht zu finden und beruflich den nationalen und internationalen Wissensstandards zu genügen.

Eltern und Lehrer hingegen müssen sich öffnen, sie sollten über den Tellerrand schauen und sich vor allem selbst bilden. Viele Eltern haben keine Ahnung von der digitalen Welt. Das ist schlichtweg unmöglich, denn Eltern, die einen wesentlichen Teil des kindlichen Kommunikations-, Lern- und Arbeitsverhaltens weder kennen, noch verstehen, schaden ihren Kindern. Wie will man mit einer solchen Realitätsverweigerung teilhaben, fördern, unterstützen, wie will man seine Kinder schützen, beraten oder auch einmal kontrollieren?

Und die Lehrer? Sie müssen sich endlich kontinuierlich weiterbilden – ihre Kollegen/Innen in anderen Ländern tun dies bereits seit 10 Jahren! Es gibt auch bei uns Ausbildungsmessen mit sehr vielen Angeboten für Lehrer und Schulleiter von privater und öffentlicher Hand. Angebote, die von den Schulen leider zu selten genutzt werden.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Umsetzung des Digitalpakts ist die Veränderung des Miteinanders zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Laptops fördern die Zusammenarbeit und die direkte Kommunikation zwischen den Beteiligten. Schüler werden in Zukunft mit ihren Mitschülern und Lehrern in Verbindung stehen, wenn sie Aufgaben lösen, Projektarbeit leisten, Schulaufgaben machen, sich gemeinsam auf Prüfungen vorbereiten und sich dabei austauschen. Die Eltern können unkompliziert und ohne Umwege mit den Lehrern zusammenarbeiten, um ihre Kinder bestmöglich zu unterstützen.

Die Internationale Schule macht schon seit langem vor, wie Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Schülern und ihren Eltern auf eine ganz andere, auch internationale Ebene gehoben wird, wenn sich alle über digitale Hilfsmittel zusammenschließen. Der Mehrwert für den Einzelnen ist so viel größer, die Gruppenleistung profitiert von der Gemeinschaft. Hierarchien werden abgebaut und Distanzen verringert. Auch was die Art und Qualität eines Medienkonzepts und die Auswahl digitaler Lern- und Arbeitsmittel für unsere Schulen betrifft, hat die Internationale Schule bereits Pionierarbeit geleistet. Man müsste sich nur die Mühe machen, sich mit ihrem Lehrplan und seiner Umsetzung auseinanderzusetzen. Auf diese Weise könnten deutsche Schulen zumindest etwas von der Zeit aufholen, die sie im internationalen Wettbewerb schon lange verloren haben.

 

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