Ohne Mut, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen geht es nicht!

 

Jack Ma, der Gründer des chinesischen Internetkonzerns Alibaba, hat in einem Vortrag einmal folgendes postuliert: Um ihre Kinder optimal auf die Zukunft vorzubereiten, sollten Eltern sich als erstes überlegen, was ein Computer nicht kann.

 

Wir Eltern müssen diese Forderung ernst nehmen. Wir sollten unseren Kindern unsere Werte vermitteln, indem wir ihnen vorleben, was wir für richtig und für falsch halten. Ich bin aus eigener Erfahrung davon überzeugt, dass Mut, Risikobereitschaft und vor allem Durchhaltevermögen wesentliche Erfolgsfaktoren sind, um zu erreichen was man sich für die berufliche Zukunft vorgenommen hat.

 

Dazu kann ich das Beispiel meiner eigenen Familie heranziehen. Unsere beiden Jungs wollten unbedingt in den USA studieren und hatten große Ziele: In eine der sehr guten Universitäten wollten sie aufgenommen werden. Es hat für sie geklappt, aber der Weg war lang. Fast drei Jahre dauerte die Bewerbungszeit von Beginn bis zur Aufnahme in die begehrte Institution.

 

Die Bewerbung mit ihren hohen Anforderungen lief parallel zur Oberstufe und zur Abiturzeit. Das ist für viele Schüler in Deutschland gar nicht vorstellbar und es gab sicherlich auch für die Jungs Tage, an denen sie stark in Zweifel zogen, was sie sich da vorgenommen hatten.

 

Mutig mussten sie sein, denn ihr Vorhaben war zu diesem Zeitpunkt unter Gleichaltrigen und ihren Eltern nicht sehr anerkannt. Bei diesen traf ihr Wunsch auf wenig Verständnis. Sie mussten sich auch oft gegen die typischen Vorurteile verteidigen. Oder es würde unterstellt, dass die Motivation allein von ihren „ehrgeizigen“ Eltern ausging.

 

Dabei sind sie selbst ein hohes Risiko eingegangen! Schließlich wussten sie ja im vorherein noch nicht, ob sich alle Mühe und Anstrengungen am Ende überhaupt auszahlen würden. Es gibt niemals eine Garantie von einer der besten Universitäten angenommen zu werden. Dazu braucht es auch ein Quäntchen Glück auf dem Weg ins Ungewisse. Eine Freundin von ihnen hatte Pech und wurde trotz vieler Bewerbungen abgelehnt. Das ist sicherlich nicht leicht zu verkraften. Aber sie hat sich durchgebissen, lernte dazu, verbesserte sich und war in ihrem weiteren Werdegang sehr erfolgreich.

 

Auch später in den ersten Berufsjahren der Jungs hat es sich immer wieder bewahrheitet, dass es genau auf die beschriebenen Werte ankommt. Beide sind nach dem Studium in den USA geblieben und arbeiten nun auch dort. Spätestens mit Eintritt in das Berufsleben ist es mit dem „Welpenschutz“ vorbei! Das bedeutet, nach vier Jahren Universität oder College, wenn die Absolventen in der Regel 22 Jahre alt sind. Ab diesem Zeitpunkt sind sie erwachsen und werden auch so behandelt, mit aller Härte, aber auch mit allen Chancen.

 

Dann spätestens fällt die Entscheidung. Aber wie für alles im Leben sollte es auch immer einen Plan B geben, denn was für den einen gilt, mag für den anderen unter allen Umständen keine Option sein.

Letztendlich sollten Kinder rechtzeitig die Erfahrung machen, dass jeder Erfolg im Leben viel länger dauert als man sich zunächst vorstellen kann und dass er meist auch sehr viel härter erkämpft werden muss, als man zunächst annimmt. 

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